Bitcoin und Menschenrechte – Was 99 Prozent falsch verstehen

Excerpt

In diesem Vortrag zeigt Anita Posch auf wie Bitcoin Menschenrechte unterstützt und finanzielle Unterdrückung bekämpft. Anhand meiner Erfahrungen aus Simbabwe und anderen afrikanischen Ländern zeige ich, wie Bitcoin in hyperinflationären Umgebungen wirkt und als Alternative zu traditionellen Finanzsystemen genutzt werden kann. Schau rein, um mehr über die Bedeutung von Privatsphäre, die Bekämpfung von Korruption und die Förderung von wirtschaftlicher Unabhängigkeit durch Bitcoin zu erfahren.

Transcript

Dann legen wir los. Ich bitte, zu verzeihen, wenn mein Klicker zu schnell klickt, was er nämlich leider tut. Dann muss ich wieder zurückspringen, aber ja, so ist das Leben. Nicht alles funktioniert 100%ig. Der Talk heißt “Bitcoin und Menschenrechte: Was 99% falsch verstehen”. Oder ich gehe zumindest davon aus, dass es leider immer noch 99% falsch verstehen, und das wollen wir uns heute ansehen. Was verstehen die Leute denn so falsch an Bitcoin? Mein Name ist Anita Posch. Ja, ich freue mich auch besonders, Gäste aus dem fernen Deutschland hier begrüßen zu dürfen. Dass jemand wirklich so weit kommt, ist auch ganz toll. Ich habe vor drei Jahren etwa Bitcoin for Fairness gegründet. Das ist eine Non Profit-Initiative, die sich das Ziel gesetzt hat, Bitcoin Education im globalen Süden zu machen und dort Communities zu helfen etc. Ich habe das Buch “Learn Bitcoin” geschrieben und voriges Jahr haben wir eine Online-Plattform gegründet, die heißt “Crack the Orange”, wo es darum geht, dass angehende Bitcoin-Community-Gründer und Bitcoin-Wissensvermittler aus dem globalen Süden kostenfrei eine 12-monatige Ausbildung machen können bei uns online. In den Jahren 2020 war ich das erste Mal in Simbabwe und seither war ich auch mit der Martina gemeinsam zweimal in Ghana bei der Afro Bitcoin Konferenz, in Sambia, in Namibia, in Südafrika, in Botswana und in Simbabwe. Die Hauptzeit, wie der Johannes richtig gesagt hat, habe ich davon in Simbabwe verbracht, weil ich vor allem 2020 hingefahren bin, weil ich wissen wollte, was passiert da wirklich mit der Hyperinflation. Die Bitcoiner reden immer davon, dass Bitcoin so super ist in hyperinflationären Umgebungen oder Ländern, aber niemand war da. Und ich dachte, okay, ich mache das jetzt mal. Und aus dem ist dann im Laufe der Zeit die Idee entstanden, nicht nur hinzufahren und irgendwie Brücken zu bauen mit Podcasts etc., sondern auch wirklich Informationen weiterzugeben. In Sambia haben wir Talks und Workshops gemacht. Dort gibt’s jetzt auch ein Bitcoin for Fairness Sambia. Das ist völlig unabhängig von uns. Die machen ihre eigenen Meetups jetzt. In Harare in Simbabwe haben wir auch mehrere Talks und Workshops auch mit Menschenrechtsaktivisten gemacht, um eben die Adoption von den Menschen ausgehend bottom-up Adoption quasi zu fördern und damit zu helfen. Ich war auch viel in Medien, hier z.B. beim Trevor Ncube. Das ist der größte Youtube-Podcast Simbabwes und habe dort quasi erklärt, warum Bitcoin eigentlich ganz toll wäre für Simbabwe. Wir waren in Bitcoin Ekasi, einer der ersten Circular Economy in Südafrika und haben dort Nodes mitgebracht und Hardware-Wallets und haben Workshops gemacht, und es ist eben toll mitzuerleben, wie diese Initiativen jetzt wachsen und auch nicht sterben, Gott sei Dank. Ja, und Bitcoin Ekasi ist eben der Beweis, wie Leute, die wirklich wenig, sehr wenig haben, wie in einem Township in Südafrika eine Circular Bitcoin-Ökonomie funktionieren kann. Und was ich auch gemacht habe, sind Workshops, Bitcoin-Workshops mit 50 Menschenrechtsaktivisten aus 27 afrikanischen Ländern und denen eben gezeigt, wie sie Bitcoin benutzen können in ihren Ländern.

So, jetzt der Titel ist “Was 99% falsch verstehen”. Ich möchte mich da jetzt nicht groß aufspielen. 2011 habe ich das erste Mal über Bitcoin geschrieben, hab’s aber damals nicht weiter verfolgt, weil ich es völlig missverstanden habe, weil ich dachte, das ist ein neues PayPal und ich dachte mir, wozu brauche ich ein neues PayPal? Das ist keine Innovation. Also von dem her, ich habe es auch nicht verstanden zu Beginn. Und so sind wir halt immer wieder ausgesetzt diesen Überschriften. Ja, Bitcoin, seriöse Assetklasse oder reine Spekulation. Bitcoin ist umweltschädlich. Bitcoin ist ein Stromfresser. Klimakiller. Bitcoin Verbot in der EU. Und die Schlagzeile ist halt auch immer ganz toll: 2023, das Volumen in der Verwendung von Kryptowährungen für illegale Tätigkeiten erreicht ein neues Alltime-High. Also, Bitcoin ist kein Zahlungsmittel. Bitcoin ist aber auch kein Investment. Bitcoin ist Stromverschwendung. Bitcoin ist völlig unreguliert und es ist für Verbrecher. Seien wir uns ehrlich, also ich stimme zu: Bitcoin ist kein Zahlungsmittel, weil Bitcoin ist eine Reißleine, ein “ripcord”, wie es Andreas Antonopoulos gesagt hat. Ich muss das jetzt auf Englisch machen, sonst macht es auf Deutsch keinen Sinn, ne? Also “R” für revolutionary, also revolutionär. Bitcoin ist immutable, unveränderbar. Es ist public, das heißt, es ist öffentlich, transparent. Es ist collaborativ, also es wird alles in Übereinstimmung aller Teilnehmerinnen am Bitcoin-Netzwerk gemacht. Es ist nicht hierarchisch. Es ist offen, das heißt, es ist für alle zugänglich. Es ist zensur-resistent und es ist dezentralisiert. Und für das Thema Bitcoin und Menschenrechte sind die zwei Eigenschaften die wichtigsten: Die eine ist, dass es open ist, also jeder, jede kann es benutzen, ohne dass ich einen Ausweis vorzeigen muss etc. Ich muss mir nur eine Wallet herunterladen und kann Bitcoin erhalten und senden. Das heißt, damit hat jeder und jede weltweit einen Platz am Tisch, genauso, egal welchen Status man hat oder welchen Wohlstand man hat. Und das zweite ist die Zensur-Resistenz, die es ermöglicht, dass man Bitcoin wirklich als Tool verwendet, um das Recht auf Meinungsfreiheit und Protest wahrzunehmen. Und das kann keine andere Kryptowährung und das kann natürlich kein anderes Fiat-Geld. Und deshalb sage ich: Bitcoin ist die Verkörperung der Menschenrechte. Es fördert die Durchsetzung von Menschenrechten, und ich habe mich da an die Karte der UN gehalten, an die Liste der Menschenrechte, die nach dem Zweiten Weltkrieg festgesetzt wurde oder unterzeichnet wurde.

Sehen wir uns mal an: Artikel 1, das Recht auf Gleichheit und Freiheit. Also alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Und dazu passt auch das Verbot der Diskriminierung, also egal, welcher nationaler oder sozialer Herkunft wir sind, welches Vermögen wir haben oder welchen Stand, darf kein Unterschied gemacht werden, auch nicht aus welchem Land man kommt. Naja, wenn man uns das dann ansehen, wie die Realität aussieht, dann ist halt die Verteilung des Wohlstands schon sehr eindeutig. Die orangen und roten Gebiete sind die, wo die Leute am ärmsten sind, und das sind halt nun mal auch die meisten Länder in Afrika, wo die Leute am wenigsten Wohlstand besitzen. Warum ist das jetzt so? Na, einer der Hauptgründe ist natürlich die europäische Kolonialisierung und im Zuge dessen z.B. das britische Reich hat sich 1910 ziemlich ausgedehnt und war in vielen afrikanischen Ländern auch die Kolonialmacht, unter anderem eben auch in Simbabwe, in Südafrika, in Sambia. Weiter oben waren es die Franzosen eher, und aufgrund dessen hatte Großbritannien natürlich auch die Vorherrschaft bei der Finanzpolitik. Also der britische Pfund war damals die Weltwährung, die man im internationalen Handel verwendet hat, und die war auch noch gedeckt durch Gold, also wir hatten damals noch den Goldstandard. Das hat sich dann nach dem Zweiten Weltkrieg geändert. Als Sieger des Zweiten Weltkriegs ist die USA hervorgegangen, und als solche haben die dann in Bretton Woods, unter Ausschluss des Großteils aller Länder der Welt, beschlossen, welche Finanzorganisationen und welches Finanzsystem es jetzt gibt, das für die ganze Welt gilt. Also ich habe nichts gegen alte weiße Männer, aber das sind ein bisschen viele auf einem Fleck für meine Empfindung, und das sind die Leute, die beschlossen haben, was wir heute noch haben. Danach hatte natürlich die USA die geldpolitische Vorherrschaft mit dem US-Dollar, und ab 1944 war das dann auch noch basierend auf dem Goldstandard. 1971 hat Präsident Nixon dann den Goldstandard aufgehoben und seitdem haben wir Fiat-Geld. Fiat heißt ja auf Latein “es werde Licht”, also quasi Geld, das durch nichts gedeckt ist. Damit ist die USA dann aber auch ein bisschen in Schwierigkeiten gekommen, weil Geld, das durch gar nichts gedeckt ist, ist halt schon schwierig, und hat 1974 mit der OPEC ein Abkommen geschlossen, dass ab jetzt alle Einkäufe von allen Nationen, also jeder, der Öl kauft, muss im US-Dollar bezahlen. Und das ist, warum wir heute sagen, der Petrodollar. Und die OPEC hat dafür den Schutz der US-Militärmacht erhalten, weil es natürlich super ist, wenn man die Macht übers Geld und über das Öl hat. Hand in Hand mit diesem Bretton Woods, In Bretton Woods wurden z.B. die Weltbank und der Internationale Währungsfonds gegründet. Die Bank of International Settlement gab es schon vorher. In den Jahren danach, von den USA ausgehend, vor allem nach den Terroranschlägen in New York, wurden immer mehr und mehr nationale und gleichzeitig internationale Organisationen geschaffen, die neue und neue und neue Finanzregulierungen machen und quasi uns immer mehr einschränken. Ja, weil diese Regulierungen wirken sich natürlich auf alle anderen Länder auch aus, wenn die USA die weltpolitische Finanzmacht ist. Das bedeutet aber auch, wenn ich sag, alle Menschen müssen KYC machen, also müssen ihren Ausweis herzeigen, um ein Bankkonto haben zu können, dass 1,7 Milliarden Menschen kein Bankkonto haben. Und sie werden nie eins haben, weil sie auch nie wirklich eine ID haben werden. Das heißt, es kommt zur Exklusion. Und das Schlimme in Afrika ist ja auch noch, dass die Banken dort nicht so funktionieren wie bei uns. Es ist ja bei uns schon fragwürdig manchmal, aber man kann sich nur relativ darauf verlassen. Natürlich werden manchmal Konten gesperrt, aber das ist eher nicht so das Tagtägliche. Aber in Afrika schon. Also z.B. in Südafrika sind die Bankgebühren höher als in Deutschland, obwohl die Leute dort natürlich viel weniger verdienen. Banken sind langsam, bürokratisch. Ich kenne einige Leute in Simbabwe, die sich wirklich “unbanked” haben, also die haben ihr Bankkonto geschlossen, weil sie sagen, sie tun sich das nicht mehr an. Und einige davon verwenden wirklich auch Bitcoin und sagen zu mir, ja, wenn ich wieder US-Dollar-Cash brauche, dann wechsle ich die Bitcoin in US-Dollar-Cash. Habe ich auch gemacht, funktioniert wunderbar. Ein anderes großes Thema ist natürlich, dass es immer noch Kolonialismus gibt. In 14 afrikanischen Ländern, das sind immerhin 200 Millionen Menschen, die müssen den westafrikanischen Franc und den zentralafrikanischen Franc verwenden. Der hat einen fixen Wechselkurs zum Euro und sie müssen 50% ihrer Fremdwährungsreserven in die französische Zentralbank abgeben und lagern. Also das ist keine Souveränität, das ist klassischer Kolonialismus.

Danke für die Musik, war sehr passend zum Kolonialismus.

Ja, andere Einschränkungen, die aufgrund dieses Finanzsystems entstanden sind, sind natürlich auch Kapitalverkehrskontrollen und monetäre Unterdrückung. Ja, also z.B. hier, das ist in vielen Ländern so, nur als Beispiel aus Simbabwe, wo gesagt wird, okay, im Monat darfst du maximal 400.000 Simbabwe-Dollar versenden, das waren damals 600 US-Dollar. Also mehr darfst du im Monat nicht versenden über das digitale Banking. Das heißt für mich, im Gegensatz zum jetzigen System, das Exklusion schafft, das sagt, okay, du bist halt leider in Afrika geboren oder in Simbabwe, also hast du halt leider nicht die gleichen Rechte und Möglichkeiten. Im Gegensatz dazu ist Bitcoin global, neutral und erlaubnisfrei zu verwenden und alle werden gleich behandelt. Also hier gibt’s keine Diskriminierung. Das muss man auch nicht verbieten, weil es geht einfach nicht. Verbot der Sklaverei denkt man sich, okay, Sklaverei heute noch? Ja, das gibt’s noch, hoppla.

Und zwar z.B. in Libyen. Es sind großteils Flüchtlinge aus Eritrea. Eritrea ist ein kleines Land, eine Militärdiktatur und eines der ärmsten Länder der Welt. Und natürlich wollen die Leute wohin, wo es ihnen besser geht. Die werden auf der Flucht dann von Gaunern und Kidnappern quasi gekidnappt, als Geisel gehalten, gefoltert und von ihren Familien Geld zu bekommen, also Lösegeld zu erpressen. Da gibt’s die Meron Estefanos, die ist eine Freundin von mir, die ist Eritreerin, lebt jetzt in Uganda und die hat jahrelang für diese Geiseln oder für diese Flüchtlinge gekämpft und koordiniert ihre Mitarbeiter vor Ort quasi und bezahlt die mit Bitcoin. Jetzt ist natürlich so, es wäre ja lächerlich zu sagen, Bitcoin verhindert Sklaverei, natürlich nicht, aber es wird als Werkzeug zur Koordination von Hilfe etc. verwendet. Und das geht ja auch mit klassischem Geld nicht, ne? Schicken Sie PayPal zu Geiselnehmern? Recht auf Privatsphäre ist auch recht interessant. Also, wie ich den Vortrag zum ersten Mal gemacht habe, oh, das steht da sogar in der Menschenrechtskonvention, dass wir ein Recht auf Privatsphäre haben. Wir dürfen keinen willkürlichen Eingriffen ins Privatleben, in die Familie, in die Wohnung und unseren Schriftverkehr ausgesetzt sein.

Gerade heute denke ich mir: Unschuldsvermutung auch interessant. Jeder darf eigentlich muss als unschuldig gelten, solange nicht ein Gerichtsverfahren etwas anderes gesagt oder ergeben hat. Ja, wie sieht das heute aus? Wenn man uns anschauen, was der Chef der Bank of International Settlements, das ist die Zentralbank aller Zentralbanken, gesagt hat vor etwa zwei Jahren, ist: “Wir wissen im Moment nicht, wer einen 100-Dollar-Schein verwendet, aber in Zukunft, wenn wir das digitale Zentralbankgeld haben, dann wird die Zentralbank absolute Kontrolle über die Verwendung des Geldes haben und wir werden auch die Macht haben, allfällige Regulierungen einfach durchzusetzen.” Also das Ziel ist wirklich, dass sie bis runter auf 100 oder 100 Euro alles wissen wollen, was wir machen. Und dann leben wir eigentlich jetzt schon, muss man sagen, weil mit der ganzen Datensammelei von allen Unternehmen etc. leben wir jetzt schon in einem Panopticon. Was ist ein Panopticon? Das ist eine Erfindung des industriellen Zeitalters in England. Das ist ein Gefängnis, das ist rund gebaut und hohl innen und hat eben Stiegen innen. Und es ist recht praktisch, weil nur drei Wächter können 288 Häftlinge beobachten. Und das Perfide daran ist, dass die Häftlinge nie wissen, wann der Wächter vorbeikommt. Stellen wir uns das Gefühl mal vor, mir rinnt da immer kalt runter. Das ist aber das, was wir, wir leben in einem digitalen Panopticon bereits und es wird schlimmer und schlimmer. Erst kürzlich hat die EU-Kommission beschlossen, ein Verbot von Bargeldzahlungen über 10.000 Euro. Anonyme Bargeldzahlungen.

Ein Blödsinn und noch kleiner, also unter 3000 Euro ist maximal anonym und überhaupt, man darf keine Krypto-Zahlungen an treuhänderisch verwaltete Bitcoin-Konten quasi senden. Also nur Self-Custody zu Self-Custody können sie im Moment nicht regulieren. Also, da sieht man mal, wohin das geht. Eines Tages werden wir überhaupt nichts mehr tun können, ohne dass es irgendwelche Behörden nicht wissen. Ich habe aber nichts zu verbergen. Macht doch nichts, ja? Denke doch, dass jeder irgendwo eine Grenze hat, wo seine oder ihre Privatsphäre beginnt. Und ich glaube, vor allem im finanziellen Bereich ist es wichtig, dass man Privatsphäre hat, weil wenn jeder weiß, wie viel Geld ich habe oder wie wenig ich habe oder was ich damit mache, bin ich ein wirklich sehr offenes Ziel für, ja, kann man mich ausrauben oder mich vernaddern oder sonst irgendwas. Ja. Es geht einfach niemanden was an. Es gibt gewisse Dinge, die müssen privat bleiben oder sollten privat bleiben. Aber heutzutage in unserer Welt ist Privatsphäre eigentlich ein Luxus. Man muss sich schon wirklich auch leider in Bitcoin immer noch gut auskennen, um hier wirklich noch Privatsphäre zu haben. Aber viele Bitcoiner kämpfen darum, dass wir das erhalten, also in Bitcoin erhalten. Und natürlich in afrikanischen Ländern ist es noch viel schlimmer, also diese Ausbeutung. Dort gibt’s keinen Konsumentenschutz. In Simbabwe, wenn das Datenpaket ausläuft, obwohl man es nicht genutzt hat, dann ist es einfach so. Da kann man nirgends hingehen und sich beschweren. Also das ist wirklich ganz schlimm. Da hat man eigentlich überhaupt keine Rechte. Genau, die Unschuldsvermutung. Das ist ein Screenshot von der Aussage des kürzlich oder diese Woche war es, glaube ich, oder letzte Woche ist in den Niederlanden der Softwareentwickler von Tornado Cash zu über fünf Jahren Haft verurteilt worden, weil er zwar, er hat offene Software programmiert und er hat ja annehmen können oder hat das ja gemacht, obwohl er wusste, dass vielleicht irgendwelche kriminellen Elemente seine Software nutzen. Okay, also wenn ich ein Messer herstelle und jemand ermordet jemand mit dem Messer, dann wäre ich auch verhaftet und angeklagt. Also hier wird wirklich mit zweierlei Maß gemessen. Es ist gerade eine Phase, wo vor allem auch die amerikanische Regierung leider versucht, Kryptowährungen einfach zu killen, ja, sagen wir es mal so. Oder ihren eigenen Einfluss zu erhöhen, oder ich habe keine Ahnung. Also es ist wie damals in den 90er Jahren, wo dieser Angriff auf Kryptographie stattgefunden hat. Das heißt, es gibt ja auch keine Unschuldsvermutung mehr. Der hat ja wissen können, dass das passiert. Also warum hat das überhaupt entwickelt? Und vor allem diese ganze Datensammlung, wenn wir jetzt bei Bitcoin oder auf einer Bank bei einer Exchange, die reguliert ist, Bitcoin haben wollen, dann müssen wir uns ausweisen. Wir müssen unseren Wohnsitz angeben etc. Also wir müssen quasi im Vorfeld schon sagen für alle Transaktionen: Ich mache nichts, ich mache ja eh nichts. Ja, es ist immer umgekehrt, dass die, die Verbrechen begehen, dann gezielt verfolgt werden. Wir müssen es alle schon im Vorhinein preisgeben, unsere Daten. So, und wozu führt das? Ich weiß nicht, wer von euch, na, frage ich gar nicht. Ledger Hardware Wallet. Ja, war meine erste Hardware Wallet. Und ich habe damals den dummen, dummen, dummen Fehler gemacht, meine eigene Wohnadresse anzugeben. Aber man lernt durch die eigenen Fehler. Wie ich mir eine Hardware Wallet bestellt habe, ein paar Jahre später gab es einen Data Leak bei Ledger, wo nicht nur mein Name, meine Wohnadresse, meine Telefonnummer und meine E-Mail im Internet gelandet ist, meine und die von allen anderen Ledger Kunden, sondern eben auch die Tatsache, dass ich einen Ledger gekauft habe. Kurz darauf hatte ich Briefe, E-Mails, Anrufe, Trading, jeder Blödsinn. Ja, und gleichzeitig habe ich mich gefragt, okay, also wenn man mich jetzt googelt, öffentliche Person in Bitcoin, könnte man doch annehmen, oh, die ist reich und besucht mich zu Hause. Was bleibt Ihnen dann über? Umziehen. Habe ich dann tatsächlich irgendwann gemacht. Nicht aus diesem Grund, aber unter anderem denke ich mir schon, okay, ich bin jetzt froh und ich werde nie wieder meine eigene Adresse natürlich angeben. So, dann denkt man, dass Ledger vielleicht daraus gelernt hat. Nein, drei Jahre später, nächster Leak, dasselbe Lied. Also KYC und leider heute auch die Angabe von Daten. Hier müsste man ja gar nicht seinen eigenen Namen angeben. Einfach die Speicherung dieser ganzen persönlichen Daten führt wirklich zur Gefährdung von uns allen. Also das Recht auf Privatsphäre und die Unschuldsvermutung gilt leider nicht mehr, wie es aussieht. Bitcoin ist pseudonym, wir müssen keinen Ausweis herzeigen. Es ist quasi digitale Selbstverteidigung und es ist besser als das aktuelle System. Wie gesagt, man muss abwarten. In ein paar Jahren gibt es Entwicklungen wie das Lightning-Netzwerk, Sidechains, eCash etc. Es wird hoffentlich besser werden mit der grundlegenden Privatsphäre auf Bitcoin. Das Recht auf Bewegungsfreiheit, also jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren. Na ja, auch eher schwierig. Und vor allem dann, wenn ein Krieg ausbricht, dann habe ich wohl das Recht, habe ich aber, ich muss schnell sein und ich kann vor allem dann das Geld von meinem Bankkonto nicht mitnehmen. Bitcoin kann ich mitnehmen, weil entweder ich habe ein Hardware Wallet, das ich schnell nehme, oder ich habe einfach meine 12 Wörter oder 24 Wörter und kann die mitnehmen. Ein anderes Beispiel z.B. ist gerade in Gaza. Eine.. Fumble sammelt seit Monaten Geld für Palästinenser, für Lebensmittel mit Bitcoin und jetzt für ein Flüchtlingslager. Und das großartige dabei ist, so schlimm die Situation ist, das kann man auch nur mit Bitcoin. Also dasselbe. PayPal oder Ihre Bank funktioniert da nicht. Ein anderes Beispiel nicht aus Afrika, sondern aus Afghanistan. Sie wissen ja, die Taliban sind da wieder an der Macht. In Afghanistan hat bereits im Jahr 2013 eine Frau, die Roya Mahboob, eine Bildungsinitiative gestartet, wo sie Frauen IT-Bildung gegeben hat oder angeboten hat. Und die haben damals auch in Bitcoin verdient bzw. über Bitcoin gelernt. Und 2016 dann ist eine dieser Frauen von den Taliban bedroht worden und ist geflohen und zwar mit ihrer Familie zu Fuß, wie so viele tun, zu Fuß. Und die sind beraubt worden, also alle ihre Bargeld, Ausweise etc. wurde gestohlen. Dann ist auch noch ihr Boot gesunken, aber sie konnte ihre Seed-Wörter retten. Und das heißt, sie hat mit diesen Bitcoin, die sie damals 2013, 2014 verdient hat, in Deutschland, glaube ich, ein neues Leben aufbauen können. Aber das funktioniert natürlich alles nur, wenn wir unseren haben, wenn wir unsere Bitcoin in Selbstverwahrung haben und nicht auf einer Börse wie Binance, Coinbase, Kraken etc. Habe ich gesagt Binance, Coinbase? Natürlich, ich wollte Bitpanda sagen. Entschuldigung. Binance war übrigens der erste Broker, wo ich meine ersten Bitcoin gekauft habe. Ja, das Recht auf Bewegungsfreiheit hat man immer wirklich heutzutage. Aber wenn man muss und wenn man will, kann man trotzdem Bitcoin mitnehmen. Bitcoin ist grenzenlos. Ich bin digitale Nomadin. Ich würde keine acht Monate in Simbabwe gut überstehen, weil ich dort kein Bankkonto habe. Ich kann auch kein Geld hinsenden, aber ich habe meine BitBox mit. Ja, also so gesehen ist man damit wirklich sehr unabhängig. Das Recht auf Eigentum, jeder hat das Recht, Eigentum zu haben. Jeder oder jede. Nicht jede. 75 Ökonomien in der Welt limitieren immer noch Frauen, also geben ihnen nicht das Recht, Eigentum zu besitzen. Und von unten nach oben, am schlimmsten ist es im Mittleren Osten, in Nordafrika, in Südasien und im Afrika südlich der Sahara, also in dem Gebiet, wo ich hauptsächlich war. Nur als Beispiel, in Simbabwe z.B. wurden kürzlich Witwen von ihren, in ihren Stämmen, also quasi am ländlichen Gebiet, verurteilt, weil sie ihr eigenes Land verkauft haben. Und das dürfen sie aber nicht, quasi in diesen traditionellen patriarchalen Strukturen, wenngleich das Land Simbabwe Männern und Frauen eigentlich die gleichen Rechte gibt. Aber das setzt sich halt dann am Land nicht durch. Wie hilft hier Bitcoin? Ja, jede Person kann Bitcoin nutzen, jede Frau kann, wenn es notwendig ist, das auch verheimlichen auf ihrem Handy. Die Leute haben Smartphones, sie haben auch Internet. Und in Zukunft, hoffentlich bald, kann man es auch als Sicherheit für Mikrokredite hinterlegen. Das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Und ich muss gestehen, ich wusste nicht, man hat doch das Recht, Informationen zu suchen. Ich dachte, es immer nur in die eine Richtung, aber es gilt auch in die andere Richtung. Sie haben vielleicht das Recht auf Meinungsfreiheit, aber das kann Folgen haben. Also z.B. in Simbabwe, das ist die Geschichte von einer Freundin von mir, die sehr begeistert war über Bitcoin, es sofort benutzt hat und mir gesagt hat, es ist das erste Mal im Leben, dass ich einfach Geld ins Ausland senden kann. Weil wenn man das nämlich sonst macht übers klassische System, wenn man das öfter hintereinander macht, kommt das Politbüro und sagt: “Was machst du? Wieso schickst du dein Geld ins Ausland? Das ist unpatriotisch.” Und mit Bitcoin kann sie ihren Freelancer in Kenia total easy bezahlen. Und was wir gemacht haben, 2022 war, wir haben eine Spendensammlung mit Bitcoin gestartet. Und weil sie Computer für ihre Schule, für die Kinder in der Schule, also sie Schuldirektorin, kaufen wollte. Und das ist uns auch gelungen. Und sie hat diese Computer gekauft, natürlich gebrauchte. Und ein paar Wochen später waren sie gestohlen, obwohl es einen Nachtwächter gibt. Der hat angeblich geschlafen. Sie ist zur Polizei gegangen, hat das angezeigt, hat versucht, dass die Polizei da jemanden findet. Polizei, also die Polizei in Simbabwe, wenn sie die Polizei brauchen, dann müssen sie zur Polizeistation fahren und die abholen. Die haben nämlich keine Autos und kein Geld, um irgendwie Benzin zu bezahlen. Also, de facto gibt’s keine Polizei, nur wenn die Regierung will, dass es eine gibt, dann gibt’s die. Und die haben die Direktorin der Schule dann verhaftet, sind damit zur Polizeistation gefahren, haben sie eingeschüchtert, haben sie geschlagen. Sie sagt, sie wollten sie auch vergewaltigen, aber da ist Gott sei Dank ihr Freund dann noch zur Hilfe gekommen, und der konnte sie quasi wieder befreien. Und sie hat mir dann erzählt, im Endeffekt ist sie dann drauf gekommen, dass der lokale Chief, also sozusagen der Boss in ihrem Stadtteil, dem hat das halt nicht gefallen. Weil die Polizei hat immer wieder zu ihr gesagt: “Woher hast du das Geld? Wo ist das Geld her?” Ja, also man hat ja quasi gesagt: “Bleib in der Reihe, mach nicht dein eigenes Ding” und hat sie bedroht. Und öffentlich sagt sie jetzt natürlich nicht mehr, dass sie Bitcoin benutzt. Leider. Aber ja, das ist leider das. Das ist relativ häufig in Simbabwe. Das ist halt eine Diktatur. Ja, wie schaut’s aus mit der Internetfreiheit? Das Rote sind alles Länder, ah, das sieht man den Rest nicht, aber egal, in denen ab und an die Regierung einfach das Internet sperrt. In Simbabwe ist das einmal vorgekommen, wie ich dort war. Und nachdem das Internet eigentlich immer relativ schlecht ist, habe ich mir nicht viel dabei gedacht, als es einen ganzen Tag nicht ging. Wir sind dann im Nachhinein draufgekommen, dass es eine Internetsperre gab. Jetzt kann man natürlich sagen, na ja, wenn das Internet nicht funktioniert, dann funktioniert Bitcoin auch nicht. Ja, ich kann nichts senden. Das stimmt. Aber ich kann wieder erhalten, sobald das Internet wieder funktioniert. Und das zweite ist, es gibt jetzt Technologien wie Fedi z.B., sogenannte Fedimins. Das sind Föderationen, wo Communities gemeinsam quasi eine Bitcoin-Bank betreiben können. Ja, also und da wird dann eCash ausgegeben, ein Token quasi, der auf Bitcoin basiert. Und das tolle dabei ist, dass man diese eCash-Transaktionen auch offline durchführen kann. Und sobald das Internet wieder funktioniert, dann wird das halt final gesettelt. Aber man kann es auch offline verwenden.

Kommen wir zum Recht auf Versammlungsfreiheit und Vereinigung, was ja wichtig ist natürlich für jede Demokratie, dass Leute das Recht haben, ihre Meinung zu äußern und auch zu protestieren. In Simbabwe ist es leider gang und gäbe, dass vor allem vor Wahlen Oppositionspolitiker verhaftet werden, entführt werden, teilweise totgeprügelt werden oder nie gefunden werden. Und bei der letzten Wahl, die Oppositionspartei hatte die Farbe Gelb gewählt, und woraufhin der Präsident, so absurd es klingt, die Farbe Gelb verboten hat. Und der hat halt weiter dieses T-Shirt an und wurde deshalb verhaftet. In Nigeria gibt’s auch ein tolles Beispiel für die Nutzung von Bitcoin. Die feministische Association in Nigeria hat bei den End-SARS-Demonstrationen 2020, 2021 mit Spenden geholfen. Also, die hatten ein Spendenkonto und haben die Protestierenden, es war Protest gegen die Polizeigewalt in Nigeria, unterstützt. Dann hat ihnen die Zentralbank das Konto gesperrt. Und die jungen Frauen haben sich erinnert, dass sie von Bitcoin gehört haben, haben ihren eigenen BTC-Pay-Server aufgesetzt und konnten dann wieder Spenden erhalten und die Demonstranten unterstützen können. Also Bitcoin ist quasi Meinungsfreiheit, ja, weil Geld ist ja auch Sprache. Ich drücke ja mit Geld meinen Willen aus und meine Präferenzen. Und in dem Sinne ist Bitcoin auch Willensäußerung. Bitcoin-Transaktionen sind unzensurierbar. Auch der Diktator in Simbabwe kann da nichts dagegen machen. Und es gibt ausreichend Privatsphäre, wenn man es richtig anwendet. Das Recht auf Versammlungsfreiheit, ja, geht Hand in Hand natürlich mit Meinungsfreiheit. Das Recht auf soziale Sicherheit ist auch ein sehr interessantes Recht, das natürlich schwer durchzusetzen ist. Aber es steht zumindest in der Menschenrechtskonvention. Und die Frage ist ja auch für mich, wenn das Gert Wert erhält, ist ja auch eine soziale Sicherheit. Ja, und wenn mein Geld seinen Wert nicht hält, dann lebe ich einfach sehr unsicher von Tag zu Tag. Und in Simbabwe funktioniert das so: Das ist eine Multicurrency-Landschaft, also so quasi. Man kann, die meisten Leute wollen US-Dollar natürlich haben, weil der im Vergleich zum Simbabwe-Dollar total stabil ist und überhaupt keine Inflation hat. Und da gibt’s dann zwei Kassen. Die linke ist für Simbabwe-Dollar, die rechte ist für US-Dollar. Was dann mit den US-Dollar kommt, ist, es gibt nur Banknoten. Es gibt keine Münzen. Das heißt, man darf sich dann bei der Kasse, wenn das jetzt 10,51 ausmacht, darf man sich dann was aussuchen. Ich habe immer diese Popcorn mitgenommen. Schmecken in Simbabwe sehr gut, in Österreich nicht mehr so, wie es oft so ist. Und das ist natürlich auch nicht toll, wenn man jedes Mal, wenn man einkauft, kann man sich da einen Schlecker nehmen, den man gar nicht haben will. Manchmal kriegt man auch Gutscheine. Also da steht dann oben mit Hand geschrieben oder gestempelt: Gutschein für 50 Cent oder so irgendwas. Was es auch gibt, ist diese Rate Boards in jedem Geschäft. Das ist übrigens ein sehr tolles Geschäft. Das ist ein Luxusgeschäft. Da gibt’s diese Boards, wo die Exchange Rate, also der tagesaktuelle Umrechnungskurs zur offiziellen Bankrate steht. Da war’s gerade. Und das sieht man auch. Man kann US-Dollar verwenden, südafrikanischen Rand, Botswana-Pula, britischen Pfund. Man kann aber auch mit Euro bezahlen, wenn man will. Also ich habe ehrlich gesagt geglaubt, ich könnte mit Euro-Bargeld durchkommen, vielleicht. Aber ich nehme an, die Wechselrate ist sehr schlecht. Das heißt, die erste Frage in der Früh, die sich jeder stellt, bevor man einkaufen geht, ist: “What’s the rate?”. Das funktioniert wirklich so, leider. Und so, jetzt ist die ganze Spannung weg. Okay, im September 2022 fanden die Martina und ich durch Harare, die Hauptstadt von Simbabwe, und die Martina sagt: Hey, schau mal, was der da im Sackerl hat. Ja, und ich sag: Was? Das gibt’s ja nicht. Banknoten. Also im September 2022. Und der Typ ist sicher nicht reich. Der ist im nahegelegenen Supermarkt gegangen oder hat vielleicht seine Tageslosung von seinem Verkaufsstand von Avocados oder so zur Bank gebracht. Ne, eigentlich nicht. Also irgendwas wird der damit gekauft haben, aber nicht viel. Das ist z.B. das ist ein typisches Simbabwe-Brot. Alle essen das. Ich weiß nicht, warum, aber vielleicht weil sie gutes österreichisches Brot nicht haben. Diese Packung ist im Laufe der Jahre nicht nur kleiner geworden, sondern noch teurer. Also darum Shrinkflation und Inflation. Und was heißt jetzt überhaupt Inflation? Man kann sich das sehr schwer vorstellen. Also nochmal zurück zu den US-Dollar-Bankkonten, wo die Leute sagen: Ich brauche kein Bankkonto, weil ja, das brauche ich nicht, weil warum? Im Jahr 2019 wurde der neue Simbabwe-Dollar eingeführt. Vorher wurde nur der US-Dollar verwendet. Sie hatten für einige Zeit keine eigene Währung. Das heißt, jeder oder viele hatten US-Dollar-Konten. Und im Jänner 2019 wurde gesagt: So, jetzt gibt’s wieder einen Simbabwe-Dollar und wir versprechen euch, die Wechselrate ist 1:1 zum US-Dollar. Also das Brot kostet jetzt einen Simbabwe-Dollar oder einen Dollar. Ein Jahr später, im Jahr 2020, wie ich das erste Mal in Simbabwe war, war die Wechselrate 1:28. Also man musste jetzt 28 Simbabwe-Dollar zahlen für ein Brot. Im nächsten Jahr war es 105, im Jahr 2022, das war das mit dem Sackerl Geld, war es 1:200. So, 2023, da war ich wieder dort, 1:4000. Im Januar 2024 1:12000 und im April heuer, 2024, 1:35000. Und was macht die Regierung oder die Zentralbank, oder sagen wir eigentlich die Regierung? Wir erfinden eine neue Währung, zum sechsten Mal in ungefähr 40 Jahren, erfinden wir eine neue Währung für Simbabwe und sie heißt jetzt ZiG Simbabwe-Gold. Weil diese Währung ist nämlich das ist, das kommt nachher. Vorher muss ich noch sagen, das haben sie am 5. April angekündigt. Das ist am 5. April in Kraft getreten. Es gab aber keine Geldscheine bis 30. April. Und dann sagt man, okay, dann wechselt halt alle auf Mobile Money. Das gibt’s dort oder auf euer tut’s digital, also Banküberweisung machen etc. Es war alles down, weil die Banken und die ganzen Systeme natürlich auch nicht so schnell umgestellt waren. Ja, also ging gar nichts. Und die Leute in Simbabwe wissen ja auch den Grund. Das ist ja das, was mich so traurig stimmt eigentlich. Das ist ein Ausschnitt aus einer Webseite in Simbabwe, wo geschrieben wird: Der Grund für diese hohe Inflation ist einfach exzessives Drucken von Geldscheinen. Und das ist einfach diese Elite, die sich bereichert an ihrer eigenen Bevölkerung, an ihrem Land. Die haben kein, das ist gewissenlos, was die machen. Aber es ist halt so. Leider in vielen afrikanischen Ländern ist das leider so. Now it’s our turn to eat. Also jetzt sind die Kolonialherren weg, jetzt sind wir dran. Und es ist leider sehr verbreitet. Und daher gibt’s auch viel Korruption in Simbabwe. Es ist völlig bekannt, dass die Regierung und die politische Elite Gold aus Simbabwe, Simbabwe, wie viele afrikanische Länder, hat sehr viele Goldreserven und andere Naturressourcen. Das ist eigentlich ein total reiches Land, aber es ist halt ein Problem, wenn eineinhalb Milliarden Dollar im Wert von eineinhalb Milliarden Dollar Gold im Jahr gestohlen wird. Es gab kürzlich sogar eine Dokumentation von Al Jazeera darüber, die ist veröffentlicht worden, da war ich gerade in Simbabwe. Wir haben sie uns angesehen und gesagt: Okay, jetzt schauen wir mal, was morgen passiert und übermorgen. Was ist passiert? Nichts. Da drinnen wird ganz deutlich bewiesen, dass bis hin zum Präsidenten, Minister, Mitarbeiter etc., sogar die simbabwische Mint, also die Goldprägeanstalt, steckt da dahinter. Es wird Geld gewaschen, indem aus Südafrika US-Dollar eingeführt werden in Koffern. Mit denen wird bei der simbabwischen Goldprägeanstalt Gold gekauft. Man kriegt die offiziellen Zertifikate und mit dem Gold wird dann nach Dubai geflogen, wo sie es wieder verkaufen gegen US-Dollar. Die nicht quasi, also ist quasi Geldwäsche. Ja, und wer bereichert sich daran? Natürlich die politische Elite. So, und jetzt gibt’s eben Simbabwe-Gold. Und es wird gesagt, dass Simbabwe-Gold durch 2,5 Tonnen Gold gesichert ist. Ja, ob das wirklich so wahr ist. Weil auch interessant ist, dass die Regierung in Simbabwe nicht mal ihre eigene Währung annimmt. Also Pässe z.B. und andere öffentliche Dienstleistungen müssen in US-Dollar bezahlt werden. Das Schulgeld muss aber in Simbabwe-Dollar, also in der Nationalwährung, bezahlt werden. Und das ist auch sehr perfide, das System, weil das funktioniert nämlich so: Die drucken, die drucken Geld, dann schicken sie sogenannte Runner, also Läufer, in die Dörfer in Simbabwe, und dort muss das Schulgeld mit, wie sagen wir, mit Bitcoin, mit Nationalwährung bezahlt werden. Das heißt, die Leute verkaufen ihre US-Dollar gegen dieses wertlose Geld. Und die US-Dollar stecken sich die Regierung, die Elite ein. Ich weiß, ich habe gehört von einer Bekannten, dass der Sohn vom derzeitigen Präsidenten in seinem Haus Sackerl voller US-Dollar stehen hat und der Bruder, seiner Frau arbeitet dort, also wird stimmen. So, jetzt hüpft das wieder herum, wie ich es nicht möchte. Und dann gleichzeitig gibt’s aber diese Schlagzeilen. Ja, also diese Politiker dort behaupten tatsächlich, mit dem Simbabwe-Gold werden wir jetzt die Inflation besiegen, mit dieser neuen tollen Währung, weil sie ist ja durch Gold gedeckt. Wenn diese Währung so toll ist, warum muss dann der Staat erzwingen, dass die Leute es benutzen? Ja, also es gibt schon wieder die ersten Regelungen und Vorschriften, vor allem wie hoch der Währungskurs ist, ne. Es gibt ja die offizielle Bankrate, die wird von der Regierung und der Zentralbank vorgegeben. Und dann gibt’s die sogenannte Schwarzmarktrate. Die Schwarzmarktrate ist aber der wahre freie Wert in der Wirtschaft. Also eigentlich versucht man natürlich mit dem Wort Schwarzmarkt, ist auch alles schlecht zu machen und dubios. Und das ist natürlich dann auch so, dass sie, das passiert auch alle Jahre wieder, dass sie die ganzen Geldwechsler, weil man braucht ja Leute, die den Simbabwe-Dollar in US-Dollar verwandeln und umgekehrt, die werden halt dann immer wieder mal verhaftet, weil denen wird vorgeworfen, dass sie die Exchange Rate manipulieren. Und ich habe jetzt da speziell den Nevil Mutsvangwa, der der Sohn eines Ex-Ministers und einer jetzigen Ministerin ist. Und die Martina und ich haben den doch tatsächlich voriges Jahr in Sambia getroffen und sind mit dem zusammengesessen und haben uns erzählt, wie wir in Simbabwe Bitcoin mehr bekannt machen können etc. und pp. Und wie wir dann wieder zurückgekommen sind nach Simbabwe, hat die Martina einen Freund von ihr, der sich sehr, sehr gut auskennt mit der Szene, gefragt, wer das dann ist. Und sie hat gesagt: “Du weißt schon, wer das ist? Das ist der Sohn von hohen ZANU-PF-Politikern.” Und wir so: Okay, nie wieder natürlich mit ihm gesprochen. Und der ist jetzt verhaftet. Der ist gerade aktuell verhaftet, weil er eben US-Dollar getauscht hat. Und wir haben auch schon für den neuen Simbabwe-Dollar wieder Transaktionslimits. Also z.B. das Individuum darf man im Monat in bar 2200 US-Dollar abheben und Firmen dürfen 30000 US-Dollar im Monat abheben als Cash. Ja, und das nächste ist, die Leute müssen mit Simbabwe-Dollar in den Supermärkten bezahlen. Aber die Supermärkte bekommen von der Zentralbank keine US-Dollar. Das heißt, sie können keine Waren einkaufen. Und normalerweise ist auch diese Ausgabe der US-Dollar total kontrolliert. Jeden Donnerstag gibt’s eine Auktion bei der Zentralbank in Simbabwe, wo die Exchange Rate beschlossen wird. Und die Unternehmen können sich bewerben und sagen: “Ich brauche 20000 US-Dollar, um meine Lieferanten in Südafrika zu bezahlen.” Dann kriegen die die Zusage: “Ja, du kriegst die 20000 US-Dollar.” Dann würde man annehmen, dass man dann selber die 20000 US-Dollar überweist. Nein, das macht die Zentralbank für dich. Also Freiheit hat man dort wirklich keine. Und es ist kein Wunder, dass leider Simbabwe so am Sand ist, wie es ist. Bei der Einführung des Simbabwe-Dollar wurde festgelegt, ein Dollar ist 13,56 Simbabwe-Gold. Also das hat die Regierung festgelegt. Man weiß nicht, warum. Und jetzt am 3. Mai war es schon mal wieder 1:20. Also das Ganze geht von vorne wieder los. Und das ist leider ein System in vielen afrikanischen Ländern, dass man sich so an der Bevölkerung bereichert. Und das ist halt das System, das Fiat-System, das wir auch haben. Ja, wir haben auch Inflation, vielleicht ein bisschen niedriger, wobei 10% sind dann schon sehr spürbar. Und Bitcoin ist halt eine Alternative zu dem System. Und viele Leute können sich halt auch nicht erinnern, dass vor etwa 100 Jahren in Österreich und Deutschland auch eine Hyperinflation geherrscht hat, die dann zu Ergebnissen geführt hat, die wir nicht mehr haben wollen. Weil Recht auf soziale Sicherheit, es gibt auch so einen Index, so eine Berechnung des sozialen Fortschritts in der Welt. Und das sind halt weiche Faktoren wie Gesundheitsversorgung, Freiheiten, Menschenrechte, Schule etc. Und zum ersten Mal 2022 auf 2023 ist dieser Fortschritt weltweit zurückgegangen. Und wenn wir uns anschauen, in welchen Ländern vorwiegend der Rückschritt war, das sind die orangen Länder. Sieht nicht so gut aus. Und in afrikanischen Ländern ist es natürlich einfach, sich zu verbessern, weil der Zustand heute so schlecht ist. Also in dem Sinn sind die Gewinner hier die, die hellorange sind. Wenn man sich das anschaut, wie die Wohlstandsverteilung ist, also das BIP pro Person in den Ländern, dann kann man sehen, dass sich hier bei einem Jahres-BIP von 0 bis 10000 Dollar pro Person die ganzen afrikanischen Länder befinden. Und hier sieht man Simbabwe, ärmstes Land der Welt. Zentralafrikanische Republik, da hat man kurz darüber gesprochen, dass Bitcoin legal tender wird. War natürlich ein Scam. Ja, und im Norden, also bei uns eher so, da ist die Skala eine andere. Da geht man hier bis 110000 US-Dollar pro Jahr GDP. Österreich ist da ungefähr bei 60000. Also da sieht man wieder den deutlichen Unterschied. Und Recht auf soziale Sicherheit hängt halt einfach sehr davon ab, wo man das Glück hat, geboren zu werden. Bitcoin kann nicht manipuliert werden oder gedruckt werden, auch nicht von Staaten, Unternehmen oder irgendwelchen autoritären Machthabern. So, Recht auf eine freie und faire Welt. Ja, da kommen wir wieder zurück auf diese Organisationen, von denen ich vorher gesprochen habe. Und die haben nicht immer gute Absichten. Hier z.B. 1968 hat Richard Nixon gesagt: “Erinnern wir uns daran, dass der Sinn von amerikanischer Hilfe nicht ist, dass wir anderen Ländern helfen, sondern dass wir uns selbst helfen.” Und das merkt man auch bis heute, weil diese, der Internationale Währungsfonds z.B. vergibt ja immer wieder sogenannte Structural Adjustments, also Kredite an arme Länder. Und Sambia hat kürzlich wieder mal gewonnen. 1,3 Milliarden Dollar Kredit haben sie bekommen vom Internationalen Währungsfonds. Natürlich nicht, ohne dass sie Bedingungen erfüllen müssen, die ihnen von diesen Organisationen vorgeschrieben werden. Und das Ganze findet halt ständig in afrikanischen Ländern oder in vielen anderen Ländern auch statt. Aber das ist natürlich quasi eine Spirale des Todes, ja, im Sinne von eine Kreditspirale. Ja, die haben immer höhere und höhere und höhere Schulden bei den Geldgebern aus den reichen Staaten und leiden darunter und können da natürlich nicht raus. Nochmal zurück dazu, dass es eigentlich nur 8% der Weltbevölkerung sind, die in sogenannten freien Demokratien leben. Und immerhin 55% haben diesen Luxus nicht. Und sogar 39% leben wirklich in autoritären Regimen. Und da ist auch die Verteilung des Wohlstands und auch quasi, wo gibt’s eher Demokratie und keine. Das sieht sehr ähnlich aus wie vorhin. Und dann gibt’s noch die Karte “Freedom in the World”. Also lila sind die Länder, die absolut unfrei sind, und grün die, wo man eher sagt, okay, hier haben wir noch halbwegs Menschenrechte. Haben wir noch. Also im Vergleich geht’s uns so gut. Ja, so Bitcoin ist freie Software und faires Geld, habe ich schon öfter gesagt. Jede Person kann es nutzen und deshalb unterstützt es die Menschheit quasi. Bitcoin wird nur von Verbrechern benutzt. Das wollte ich jetzt auch noch erwähnen. Wir kommen eh schon gegen Schluss. Ich glaube, ich rede ziemlich lang heute. 2023, illicit cryptocurrency volumes, also illegale Kryptowährungsnutzung erreicht ein neues Alltime-High. Also so viel wie noch nie. Ja, so viel wie noch nie. Das stimmt irgendwie nicht. Ich weiß nicht, was sie sich dabei gedacht haben bei diesem Titel. Illicit share of all cryptocurrency transaction volume, also von allen Kryptowährungstransaktionen sind

0,34% aus illegalen Tätigkeiten. Ja, wobei ja die Transaktionen selbst nicht illegal sein können. Es sind ja nur Transaktionen. Aber das ist das, was die Medien leider aus diesen News machen. Ja, und die Leute glauben das halt, weil woher sollen sie es besser wissen. Hier auf der Karte sieht man, dass in Afrika, obwohl es so groß ist und viele, so eine hohe Bevölkerungsanzahl hat, Kryptowährungen werden benutzt, aber noch in geringerem absoluten Ausmaß zu den anderen Kontinenten. Aber es unterscheidet sich die Nutzung. Also z.B. ist Subsahara-Afrika, dort werden die meisten Zahlungen mit Bitcoin gemacht, ja, noch vor Nordamerika und Osteuropa, was natürlich sehr interessant ist. Und das Land mit den meisten Bitcoin-Zahlungen ist Nigeria, danach Südafrika, Kenia, Mauritius, Ghana. Hier ist Simbabwe, wobei ich sagen muss, woher Chainalysis das alles weiß, weiß ich nicht. Und vor allem sind das ja die, die uns eigentlich alle beobachten und verfolgen. Eigentlich sollte man die Daten von denen nicht verwenden, aus dem Grund, aber ja. So, und wie tut mir leid, ich kann das nicht mit dem, ja, Nigeria sagt halt, okay, Kryptowährungen müssen wir verhindern. Das ist ja Nation, das bedroht die nationale Sicherheit. Und sie haben halt auch herausgefunden quasi, dass die Peer-to-Peer-Bitcoin-Börsen, sie sagen, die manipulieren den Preis und den Kurs. Und deshalb verfällt der Naira so sehr. Ja, also dass der Naira so oder so Inflation hat und nicht Kryptowährungen daran schuld sind, dass da eine hohe Inflation ist, das wollen sie halt nicht sehen und geben natürlich die Schuld Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Und das geht dann so weit, dass sie zwei Mitarbeiter von Binance eingeladen haben, um mit den Behörden darüber zu sprechen, wie man quasi jetzt gut regulieren kann und damit alles passt. Die zwei Herren sind im März eingereist und nicht mehr ausgereist, weil man ihnen den Pass weggenommen hat und sie quasi jetzt ja weggesperrt hat. Einer konnte fliehen, der andere ist immer noch in Nigeria. Und damit wollen die halt Binance unterdrücken oder erpressen und man vermutet natürlich auch, dass sie Gelderpressung wollen. Jo, das ist, ich meine, ich hoffe, bei uns kommt’s nie so weit, ja, aber ich glaube, dass es in mehreren afrikanischen Ländern noch so weit kommen wird, unter anderem wahrscheinlich auch in Simbabwe. Ah ja, eins meiner Lieblingsthemen: Bitcoin ist Stromverschwendung. Ja, wir wissen ja jetzt schon, was Bitcoin eigentlich alles ermöglicht. Und Bitcoin Mining braucht viel Elektrizität, das ist richtig, aber damit wird das gesamte Netzwerk gesichert und dezentral gemacht, unzensurierbar gemacht und daher ist es wichtig. Und wenn man sich anschaut, wie viel Elektrizität für andere Technologien verwendet wird, ja, dann ist es halt sehr subjektiv. Was finde ich jetzt gut, was finde ich schlecht? Afrikanische Länder haben sehr viele natürliche Ressourcen, unter anderem auch viel Wasser, ja. Und es gibt z.B. in Malawi einen Ort, der heißt Bondo. Und da hat mich ein Österreicher, der dort für dieses Kleinkraftwerk gearbeitet hat, kontaktiert und hat gesagt: “Du bist Österreicherin in Afrika, kannst du mir helfen? Ich suche jemanden, wir wollen hier Bitcoin Mining anfangen.” Daraufhin habe ich ihn mit Eric Hersman von Gridless vernetzt. Und kurze Zeit später höre ich: Ah, wir minen schon in Bondo, was natürlich cool ist. Und was hier dadurch auch passiert ist, dass das lokale Elektrizitätsnetz ausgebaut wird. Und das wurde so ausgebaut, dass die Bewohner von Bondo nun zum ersten Mal in ihrem Leben Strom haben, wegen Bitcoin Mining. Weil Bitcoin Miner sind die, die sozusagen die Abnehmer zu Beginn sind, um ein neues Kleinkraftwerk z.B. bauen zu können. Brauche ich ja Geld und ich brauche ja Stromabnehmer, weil so viele Leute gibt’s dort gar nicht, die den Strom überhaupt zahlen können. Also helfen Miner beim Aufbau neuer Kraftwerke und Elektrizitätsnetze in dezentraler Natur. Und das ist das, was man dort braucht, weil klassische Firmen werden in Malawi, in Bondo, niemals ein Kraftwerk bauen, weil das kann keiner zahlen. Und insofern hilft Bitcoin hier sehr. Und das zweite ist, dass Bitcoin Miner durch den Rechenprozess natürlich sehr heiß werden und viel Abwärme produzieren. Und in Bondo hat man Tabak angebaut und man überlegt jetzt, diese Abwärme zu nutzen, um den Tabak zu trocknen. Das passiert jetzt schon im Kongo bei den Mining-Anlagen im Virunga-Nationalpark. Die trocknen jetzt Kakaopflanzen oder Kakaoblätter dort mit Abwärme von Minern und können damit jetzt auch viel hygienischer arbeiten. Früher ist das auf dem Boden gelegen und dadurch konnten sie es natürlich international nicht verkaufen wegen der Hygienevorschriften. Das geht jetzt. Und ja, mal schauen, wie es dort in Bondo weitergeht. Aber jedenfalls, schöne Geschichte. Also wir haben jetzt gehört, dass Bitcoin sehr wohl auch ein Zahlungsmittel ist, vor allem in afrikanischen Ländern. Es ist ein Investment, das wissen wir auch, weil wenn man sich die Entwicklung der letzten 15 Jahre ansieht, ja, es ist zwar volatil, es geht rauf und runter, aber über die Jahre gesehen ist Bitcoin doch sehr stabil. Bitcoin ist Strominfrastruktur, es ist selbstregulierend, wir brauchen keine Menschen, die uns Vorschriften machen, sondern das System hat Regeln, die für alle gelten und es ist auch für alle nutzbar. Also es hört sich zwar vielleicht unlogisch an, aber wenn man Bitcoin verwendet, unterstützt man eigentlich Menschenrechtsaktivisten weltweit. Und man hilft sogar oder unterstützt die Welt, dass es ein bisschen fairer wird für alle. Und Afrika stärkt auch Bitcoin. Man glaubt immer, Bitcoin hilft Afrika, wie cool. Es ist cool, dass die quasi durch ihre Tätigkeiten und Zahlungen etc. auch dem Netzwerk helfen. Und zwar z.B. wenn man sich ansieht, wie Bitcoin Ekasi sich entwickelt hat. Ja, das zeigt ganz klar, dass auch ärmere Schichten Bitcoin benutzen können und es ihnen hilft. Das war 2022. 2023 ist der Kurs abgestürzt und einige wollten aufhören dort, aber sie haben quasi durchgehalten. Der rechts, das ist der Luthando, der war der erste, der Bitcoin verdient hat dort und der gegangen ist und die informellen Shops quasi ongebordet hat und gesagt hat: “Willst du nicht Bitcoin, also Lightning wird dort verwendet, annehmen und ich komme zu dir einkaufen.” Und das ist die, ich habe ihren Namen vergessen, Nosichle. Das war die erste Händlerin oder Shop-Besitzerin in Bitcoin Ekasi, die Lightning angenommen hat. Wir haben die heuer in Kapstadt auf der Bitcoin-Konferenz getroffen. Die war verwandelt, also der geht’s jetzt gut. Und das tolle ist auch, dass man jetzt in 2000 Pick-and-Pay-Stores, also das sind Supermärkte, das ist wie der Interspar z.B., da gibt’s große und kleinere Märkte, dort kann man jetzt mit Lightning bezahlen. Und ich habe das natürlich gemacht und es ist wirklich toll, wenn man einfach Lebensmittel einkaufen gehen kann und mit Lightning zahlt. Und die Balken zeigen, wie die Anzahl der Zahlungen gestiegen ist in den letzten Monaten. Das heißt, die Leute aus Bitcoin Ekasi, die dort Bitcoin verdienen, die kleinen Geschäftsinhaberinnen etc., können jetzt auch zum Pick-and-Pay gehen und dort wieder ihr Lager auffüllen. Es gibt mittlerweile auch eine Apotheke dort, die Bitcoin annimmt. Dann kann man auch Strom in Südafrika mit Bitcoin bezahlen. Man kann, gibt’s den Bitcoin Bo noch? Ja, super. Also so wie den Bitcoin Bo gibt’s z.D.C. Vouchers, das heißt, man kann z.B. in Südafrika gegen für Rand diese Vouchers kaufen. Und da es wohin, wie viele 2 Millionen, 3 Millionen Simbabwer leben in Südafrika? 4 Millionen leben angeblich in Südafrika. Und die wollen natürlich immer Geld nach Hause schicken. Das heißt, die können dort diese Vouchers kaufen, das sind Bitcoin Vouchers, den Code nach Simbabwe senden und dann können die Leute dort so Bitcoin beziehen, weil es gibt ja keine Börsen dort oder so. Es ist ja quasi von der Regierung 2017 ist die einzige Börse, die es gab, und der einzige ATM, den es gab, die sind quasi, denen ist gesagt worden: “Ja, ihr sperrt’s jetzt besser zu, wir wollen euch hier nicht.” Was auch ganz toll ist, in sieben afrikanischen Ländern etwa gibt’s ein System, das heißt Machanura 8333 und das funktioniert quasi so, dass sie Lightning senden und erhalten können über SMS, mehr oder weniger. Also USSD-Code heißt das und dieses System wird auch für Mobile Money verwendet, also M-Pesa vielleicht, da haben Sie davon gehört, oder EcoCash in Simbabwe. Das heißt, die Leute wissen, wie man das anwendet. Und wir haben das auch in Simbabwe verwendet und es funktioniert wunderbar. Das heißt, man kann ohne Internet Lightning benutzen, Bitcoin benutzen. Das ist auch eine interessante Zahl: 20, Afrika, das ist das Durchschnittsalter der afrikanischen Bevölkerung. Wenn man uns das europäische Durchschnittsalter anschaut, dann ist das 43. Wenn es da bleibt, ja, wo wird wohl Bitcoin eher angenommen werden? Ich nehme an, eher in Ländern, wo es eine junge Bevölkerung gibt, die es schon in dem Fall sogar im Kindesalter lernt, wie man Bitcoin benutzt und dass man das wirklich auch verwenden kann, um etwas zu kaufen. Und es ist auch interessant, das ist das afrikanische Bitcoin-Ökosystem 2024. Ich bin, als ich 2020 zum ersten Mal in Sachen Bitcoin nach Afrika kam, war ich in Simbabwe und Botswana und ich kannte nur eine einzige Initiative. Und mittlerweile wächst das eindeutig, also es explodiert. Es gibt jetzt die Africa Bitcoin Conference zum dritten Mal, heuer zum ersten Mal in Kenia, dann die Konferenz in Kapstadt war im Jänner zum ersten Mal. Ich bin sicher, dass es das nächste Jahr auch wieder gibt. Also es ist sehr erfreulich zu sehen, dass die Bitcoinszene und auch Bildung etc. in afrikanischen Ländern wächst. Ich freue mich, dass ich einen kleinen Beitrag bis jetzt dazu leisten konnte und auch kann. Wir haben Materialien für Meetups hergestellt etc. Und wir haben also gesehen, dass es sehr, sehr wichtig ist, vor Ort zu sein, weil das erste, was die Leute mich immer fragen, ist: “Ist Bitcoin nicht ein Scam?” Weil es einfach wahnsinnig viele Scams dort gibt und die Leute brauchen einfach Geld noch viel dringender als bei uns und sind verzweifelt und haben auch teilweise natürlich fast keine Bildung oder schlechte Finanzbildung und glauben dann, sie können hier Geld bekommen. Oder in fünf, da wird angepriesen wie mit so: “Gib mir 50 Dollar und in drei Wochen kriegst du 200 Dollar.” Ja, und die Leute glauben das halt, leider. Das heißt, es ist sehr, sehr wichtig, vor Ort zu sein, Vertrauen aufzubauen. Es ist sehr wichtig, dass es diese lokalen Gruppen gibt, wie die Meetups, genauso wie bei uns. Und wir haben deshalb uns dann gedacht: Okay, ich kann mich nicht teilen und es ist auch gut und wichtig, lokal Community-Gründer zu haben und Wissensvermittler, die sich wirklich gut mit Bitcoin auskennen. Weil wenn ich hinkomme, sagen die Leute immer: “Ja, ich bin schon lang bei Bitcoin, ich kenn mich voll gut aus.” Und ich sage: “Welche Wallet verwendest du?” Blockchain.com. Okay. Das heißt, es ist einfach wichtig, dass Bitcoin-Wissen verbreitet wird. Und das skaliert natürlich nur, wenn es die Leute vor Ort selbst machen in ihren eigenen Meetups etc. Und das versuchen wir dadurch zu unterstützen, dass es eben diese Train-the-Trainer-Scholarships gibt, wo sich Leute aus dem globalen Süden bewerben können. Wir schauen uns dann an, wer sind die, was haben die getan, weil mitunter kommt auch ein Scammer unter. Wir hatten einen auf unserem eigenen Meetup, der dann ein anderes Meetup-Mitglied gescammt hat. Und daher haben wir diesen Kurs geschaffen. Und wenn die Leute dann in dem Programm sind, können sie 12 Monate quasi den Kurs machen und wir machen Live-Calls etc. Ja, das ist das, worauf ich mich im Moment konzentriere. Wir werden sicher heuer wieder, ich vermute im November, Dezember nach, vielleicht sogar zur Konferenz nach Kenia fahren. Und ja, vielen Dank fürs Zuhören. Wer möchte, bitte gerne spenden. Ich lebe eigentlich nur von Spenden, muss man auch dazu sagen. Ich habe keine Sponsoren, außer Fedi hat jetzt mitgeholfen ein wenig. Man kann diese Scholarships als Unternehmen quasi unterstützen, aber natürlich auch privat. Und was es natürlich auch gibt, ist mein gratis Newsletter, wo ich immer neuen Content zur Verfügung stelle. Und ja, ich bedanke mich für’s zahlreiche Erscheinen. Ich hoffe, es hat euch gefallen und stehe jetzt für ein paar Fragen natürlich zur Verfügung.

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